Anker lichten, volle Kraft voraus – Maritime Musselinhose für Kinder nähen

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Musselin kannte ich bisher nur von Babysabber- und Windeltüchern, jedoch hält das Revival des Stöffchens auch diesen Sommer noch ungebrochen an, so dass ich mich nun auch einmal daran gewagt habe Musselin für das Nähen von Kleidung zu verwenden. Frau probiert ja gern mal aus 😉

Musselin hat überaus nützliche Eigenschaften, die ihn durchaus für Kleidung prädestinieren. Er fällt sehr weich, leicht und luftig, ist (zumeist) aus Naturfaser, saugfähig und seine „Knitteroptik“ übt ihren ganz besonderen Charme (insbesondere auf bügelfaulen Zeitgenossen wie mich) aus.

Besonders leichte Sommerhosen und Kleidchen machen sich aus Musselin schön.

Jedoch sollte man auch beachten, dass der Stoff unbedingt vor Verarbeitung gewaschen werden sollte, da er doch ein ganzes Stück eingehen kann, in einfacher Lage ist Musselin (besonders in hellen Tönen) nicht unbedingt blickdicht, wer glatte Stoffe bevorzugt, wird mit Musselin wenig Freude habe.

Ich hatte lange ein Streichelstöffchen auf Lager gehalten, dass ich aber unbedingt für meine Meerliebhaberinnen (passend mit goldenen glitzernden Ankern) vernähen wollte.

Dieser Musselin wurde damals exklusiv von Nikiko für einen Adventskalender von Alles für Selbermachern entworfen und ist ein echtes Unikat.

Gerade recht kam mir dabei das Schnittmuster von Hummelhonig namens „Kamel“ – Ein Schnitt für eine leichte Kindersommerhose, deren Materialempfehlung auch Musselin beinhaltet. Btw ein Label aus meiner Hometown ;)

ZUR HERSTELLUNG HABE ICH FOLGENDES VERWENDET:

• Alles für Selbermacher – Anker Musselin – Nikiko – Beige
• Bündchen – Beige
• Gummiband (4cm)
• Garn: Passendes Nähgarn
• Nadel: Standardnadel
• Nähmaschine, Overlock

HERSTELLUNG

Da ich von dem Musselin leider nur einen guten Meter am Stück zur Verfügung hatte und gerne beide Kinder mit Hosen „beglücken“ wollte, musste ich oben mit Bündchen arbeiten, da ich noch ein paar cm Stoff für die Taschen übrig haben wollte.

Mit etwas Geschick beim Zuschnitt hat es auch für Größe 104 und 110 in „Caprihosenlänge“ gut hingehauen 😉

Die eine Hose habe ich unten nur gesäumt und gerade gelassen, die andere mit einem Bündchenabschluss versehen, den ich aber nicht zu „pumpig“ eng genäht habe, sondern eher in einer legeren Weite gelassen habe.

In das Bauchbündchen habe ich zusätzlich für einen besseren Halt noch ein Gummiband eingenäht. Dieses habe ich wie immer als „versteckte Variante mit Daueröffnung“ genäht.

Hierzu nehme ich mir das Bündchen, versäubere beide kurze Enden, falte es der Länge nach mittig und markiere mir die Mitte, denn nur bis zu dieser nähe ich die Bündchenenden zusammen, wenn ich es zum Ring schließe. Dann klappe ich die nicht vernähten aber versäuberten Kanten nach innen und nähe die gesamte Breite als Nzg mit Geradstich ab. Dann wird das Bündchen gefaltet und ganz normal an die Hose genäht, dabei müsst ihr allerdings darauf achten, dass die Öffnung im Bündchen zum Schluss ins Hoseninnere zeigt. Durch diese Öffnung könnt ihr nun das Gummiband einziehen und wenn das Kind wächst, ab – oder zu nimmt auch nochmal abändern, ohne die Hose nochmal zu trennen, was den Charme dieser Methode auszeichnet.

Die Passform der Hose ist locker und bequem gehalten. Sie macht sich daheim beim Kuscheln auf der Couch ebenso gut wie draußen bei ausgedehnten Strandspaziergängen, egal bei welchem Wetter 😉

In einem der nächsten Beiträge zeige ich euch noch die Damenversion der Hummelhonig-Hose.

Viele maritime Grüße aus dem hohen Norden

Bianca

 

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Sommerlich und doch auch herbstlich – sew la la 36/2020

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