Leomuster aus den 80ern sind wieder voll IN und diese Socken sind NUR für uns Mädels bestimmt (so reicht ein 80g Knäuel auch nur von Größe 36-41). Gentlemen ihr müsst leider draußen bleiben, sorry. Nun ja, welcher Herr der Schöpfung würde sich auch einen unechten Leoparden ans Bein binden, die Farbpalette ist bis auf 1 oder 2 Farben doch sehr „mädelslastig“ ;)
Aber wie kam ich zu den Leos? Mit dem Sockenstricken habe ich es lange Zeit so gehalten, wie mit dem VW Golf fahren; das „Ding“, mit dem man mal etwas gelernt hat, wird zukünftig strikt verweigert/gemieden ;)
Kurz zur Erklärung: Mein erstes Strickprojekt in der Schule waren (Stino) Socken (bzw. mein Fahrschulauto war ein biederer Golf 4 – nix gegen Golffahrer, die haben wohl in letzter Zeit schon genug gelitten), deshalb habe ich ums Sockenstricken lange Zeit einen grooooßen Bogen gemacht, da ich immer dachte mich ereilt dann wieder diese tiiiiife bleierne Müdigkeit wie im Handarbeitsunterricht damals ;)
Lustigerweise bin ich dann aber vor nicht allzulanger Zeit mal im Blog von feierabendfrickeleien auf die „Kinda Magic Socks“ von Wool and the Gang / Schachenmayer / Regia gestoßen und war total geflasht. Das Leomuster hat mich so in seinen Bann gezogen, dass ich diese unbedingt nacharbeiten musste. Mit diesem Gegenbann, war der Bann des „Nicht-Socken-Stricken-Wollens“ dann wohl gebrochen. Trotz des recht saftigen Preises von knapp 10€ habe mir ein Knäuel in der Farbe „Pink Paws“ gekauft und konnte einfach nicht mehr aufhören zu stricken…. Kennt ihr das, wie im Rausch?
Für mein Empfinden, habe ich nur einen Bruchteil der Zeit, die ich sonst für Strickprojekte brauche benötigt, ich bin ja echt so gar nicht der mega Nadelakrobat oder gar Profistricker, wie die vielen anderen Mädels in ihren tollen Strickblogs. Auch der im ersten Moment etwas furchteinflößende Aufdruck des Schwierigkeitsgrades als „Schwierig“ auf der Packung hat mich nicht abgeschreckt. (Wenn das „gehobenes Level“ ist, dann bin ich wohl echt eine gute Strickerin *hüstel* *schmunzel*. Nein, das bin ich definitiv nicht, wie ihr wisst bin ich eher eine Häkeltante ;) )
Ihr müsst eigentlich „nur“ rechte und linke Maschen, ein Nadelspiel und eine gleichmäßige Fadenspannung beherrschen, der Rest wird sehr gut in der beiliegenden Anleitung erklärt. Ich bin mit einem 2,75er Bambusnadelspiel von Anfang an gut hingekommen und das mit der Maschenprobe während des Strickens fand ich bei diesen Socken eine geniale Lösung. Die Farbrunden haben bei mir lustigerweise von Anfang an gut hingehauen, ich dachte ich verbringe mehr Zeit mit Trennen und Nadelgrößen durchprobieren, aber dem war nicht so…
Jeder einzelne Leofleck hat mir wirklich Spaß gemacht, das ist wohl auch das „Süchtigmachende“ daran, man hat mit den verteilten Flecken immer kleine „Herausforderungen“ beim Stricken oder auch kleine Etappenziele, so strickt es sich nicht so eintönig und das machte für mich den Reiz aus.
ZUR HERSTELLUNG HABE ICH FOLGENDES VERWENDET:
- Garn: Kinda Magic Socks Schachenmayer und Wool and the Gang
- Farbe: Pink Paw
- Menge: 1 Knäuel
- Nadelgröße: 2,75mm
- Kleine Stopfnadel und ein Nadelspiel
- 2 Maschenmarkierer
Herstellung:
Die beiliegende Textanleitung auf Deutsch ist für meine Begriffe recht gut und erklärt Schritt für Schritt, läßt aber manchmal doch Fragezeichen über dem Kopf. Auf Youtube gibt es auch diverse Videotutorials, die allerdings nur auf Englisch verfügbar sind. Ich möchte euch hier mal eine Erfahrungen aufschreiben, die vielleicht für die/den ein oder andere/n hilfreich sind (Es gibt ja vielleicht auch Männer die für ihre Frau stricken ;))
VORAB: Wenn ihr euch bei der Nadelgröße total unsicher seid, macht vor Beginn eine klassische Maschenprobe. Empfohlen wird im Standard eine 2,5er Nadelgröße, es kann aber durchaus bei euch auch eine 2er, 2,25er, 2,75er (wie bei mir) oder 3er sein, um auch die richtige Maschenprobe zu kommen.
Die Socken werden nicht von der Spitze, sondern vom Bündchen her gearbeitet. Ganz wichtig ist dabei, dass ihr 60 Maschen anschlagt. Der Start ist gekennzeichnet.
Schneidet den ersten gelben Faden komplett ab und legt ihn für später zur Seite und macht an der Stelle an der die erste in die zweite Farbe (Bündchen) übergeht eine Fadenschlaufe.
Schlagt nun mit einem Nadelspiel auf 4 Nadeln verteilt 60 Maschen (also 15 je Nadel) an. (Videotutorial)
Nun beginnt das Bündchen abwechselnd im 1x rechte Masche, 1x linke Masche Muster.
- Wenn ihr wie ich ungefähr wisst wie locker oder fest ihr strickt, könnt ihr auch einfach mal so loslegen und nach dem 1×1 Bündchenabschnitt die Farbrunden testen. Nach dem Bündchen werden nur noch rechte Maschen gestrickt. Wenn ihr für eine Farbe genau eine Runde braucht, habt ihr die perfekte Nadelgröße/Fadenspannung und könnt weitermachen. Falls nein, müsst ihr die Nadelgröße wechseln oder lockerer/fester stricken. (Videotutorial)
Das sieht dann so wie auf dem Bild aus, dass die eine Farbe genau an der Stelle in die darauffolgende Farbe übergeht. Hier endet die pinke Farbe und beginnt dann die blaue Farbe. So sieht bei meiner Farbvariante dann der Farbstreifen (Blau – Weiß – Blau) unterhalb des Bündchen aus.
- Nach dem Farbstreifen beginnt dann das Leopardenmuster, auch hier ist es wichtig, dass ihr eure Fadenspannung beibehaltet, sonst werden aus den Flecken nur Streifen oder Wölkchen (sieht aber auch hübsch aus).
- Wenn ihr richtige Leoflecken wollt, müssen die Farben in den Runden ungefährt übereinander aufhören und beginnen. Also Blau zu Blau…
Halbfertiger Fleck Das haut nicht immer perfekt hin, schließlich sind wir ja alle (zum Glück) „nur“ Menschen mit unterschiedlichen Tagesformen ;)
- Ihr strickt nun so lange rechte Maschen weiter bis die Farbe wieder wechselt. Das ist die Fersenfarbe. In meinem Fall ist diese Pink. Strickt die eine Nadel noch komplett ab und wickelt dann das pinke Garn so lange ab, bis wieder ein Farbwechsel ansteht. Schneidet an dieser Stelle das Garn ab und wickelt es zu einem Miniknäuel auf, das an der Socke hängen bleibt. (Videotutorial)
Nun nehmt ihr euch das zur Seite gelegte gelbe Garn und strickt damit 2 komplette Nadeln (30 Maschen) rechts ab. Das wird dann die spätere Position für die im Nachhinein gestrickte Ferse. Nun nehmt ihr euch euer großes Knäuel wieder zur Hand und strickt dann normal rechte Maschen weiter, wie bisher.
Das macht ihr so lange bis dann die Spitze wieder mit den Farbstreifen beginnt.
Die Abnahmen für die Spitze arbeitet ihr gemäß Anleitung und schließt die Spitze mit einem Maschenstich. Ich trage Größe 37 und finde die Spitze gemäß Anleitung gestrickt etwas zu lang, ggf. lasse ich das nächste Mal 2 Runden weg. (Videotutorial)
Nun kommt noch die nachträglich gearbeitete Ferse dran. Dies ist etwas tricky, wenn man so etwas (wie ich) bisher noch nie gemacht hat. Es gibt aber auch hier ein (Videotutorial). Ihr fangt an die Maschen genau unter eurem gelben Faden auf eine Nadel aufzunehmen. Dazu stecht ihr genau an einer Flanke ein und schiebt diese auf die Nadel
Das macht ihr so lange bis ihr alle 30 Maschen auf einer Nadel habt. Bitte arbeitet sorgfältig, sonst verliert ihr eine Masche beim Heraustrennen des gelben Fadens.
Das selbe macht ihr für die Maschen oberhalb des gelben Fadens.
Nun trennt ihr vorsichtig den gelben Faden in der Mitte heraus.
Verteilt die Maschen wieder auf 4 Nadeln a 15 Maschen je Nadel und arbeitet laut Anleitung mit dem Miniknäuel weiter. Die Ferse wird eigentlich genau wie die Spitze gestrickt. Bei mir (Größe 37) hat das Minikäuel gerade so ausgereicht, ich vermute in größeren Schuhgrößen müsst ihr ggf. noch mit Pink vom großen Knäuel anstückeln.
Nun habt ihr einen Socken fertig. Ich habe am Bündchen noch eine Bogenkante mit *1 Festen Masche, Leer, 3 Stäbchen, Leer, 1 Festen Masche* gehäkelt. Den zweiten Socken strickt ihr genauso. Also wieder aus dem großen Knäuel heraus die Maschen anschlagen und gemäß Anleitung arbeiten…
Ich hoffe, ich konnte euch eine kleine Hilfestellung geben und ihr habt genauso viel Freude und wenig Frust mit den grandiosen Kinda Magic Socks. :)
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Der Inhalt dieses Artikels entspricht meiner unabhängigen, persönlichen Meinung. Ich habe keinerlei finanzielle oder anderweitige Gegenleistung dafür erhalten. Ich kaufe meine Materialien wie Stoffe, Schnittmuster, Zubehör etc. selbst und zahle diese aus eigener Tasche. Bei diesem Artikel handelt es sich um einen redaktionellen Beitrag, der unbeabsichtigt durchaus eine werbende Wirkung haben könnte, ohne dass ich von irgendeinem Unternehmen dafür beauftragt wurde!
Wow, was für eine detaillierte Beschreibung! Sind ja super geworden! Die könnte ich hier im kalten Chicago jetzt gut gebrauchen 😁. Übrigens gibt es auch Männer die auf kleinem Fuß leben 😉…müsste jetzt nur noch Stricken können.
Vielen lieben Dank und Asche auf mein Haupt ;) Du hast Recht, es gibt Männer mit Schuhgröße 41 bzw. abwärts und Frauen mit 42 oder aufwärts… Wie gesagt ein oder zwei Farben wären wohl durchaus auch für die Herren der Schöpfung tragbar und wer etwas Mut hat traut sich ggf. auch die „lieblicheren“ Farben zu ;)